Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans leidet unter akutem Hunger, wie aus zahlreichen Berichten verschiedener Organisationen, insbesondere der UN, hervorgeht. Der Hauptgrund für die große Armut in dem Land ist die Arbeitslosigkeit. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 haben die meisten Familien, die zuvor Arbeit hatten, ihre Einkommensquelle verloren. Zudem haben sehr viele Frauen im Kampf gegen Terroristen und Terrorismus ihre Ehegatten verloren. Sie wurden zu Witwen, ihre Kinder zu Waisen. Da es Frauen in den meisten Regionen Afghanistans nicht erlaubt ist, zu arbeiten, und sie durch den Regimewechsel mit größten Schwierigkeiten konfrontiert sind, haben sehr viele Ehefrauen keine finanzielle Unterstützung mehr. Die Zahl der Straßenbettler stieg drastisch an, wobei Frauen und Kinder den größten Anteil ausmachen.

Das Schneiderhandwerk der Frauen ist in der Tat eine der wichtigsten Einkommensquellen, insbesondere in der gegenwärtigen Situation, in der sie mit vielen Einschränkungen konfrontiert sind, vor allem im Bildungsbereich. Die Frauen, die über diese Fähigkeiten verfügen, sind in der Lage, ihre Familien zu unterstützen. Das Geld, das sie durch das Nähen von Kleidung einnehmen, wird größtenteils zur Deckung des täglichen Bedarfs, für Schulsachen der Kinder und in Arztkosten investiert. Das Schneidereiprojekt zielt darauf ab, die wirtschaftliche Stellung von zwanzig von Frauen geführten gefährdeten Familien in den vier Provinzen Kabul, Bamyan, Daikundi und Ghazni durch die Vermittlung von Schneidereifähigkeiten zu verbessern, wobei in jeder Provinz fünf Familien angesprochen werden.