Afghanistan: Die Imkerinnen von Daikundi

Dezember 7, 2020

Afghanistan: Die Imkerinnen von Daikundi

In der Provinz Daikundi werden Frauen zu Imkerinnen ausgebildet. Das erlaubt den Frauen, Honig auf dem lokalen Markt zu verkaufen und damit ihre Familien durchzubringen.

Projekt-Kosten: 13000 USD, die von hearts100 überwiesen wurden

Nasiba, 47 Jahre, konnte selbst keinen Beruf erlernen

Ihr Ehemann ist schwer krank und kann nicht arbeiten. Sie ist die einzige Ernährerin ihrer Familie, ihre Kinder sind noch klein und gehen zur Schule. Auf ihrem kleinen Stück Land baut sie Weizen an, doch damit kann sie ihre Familie kaum ernähren, denn ihr bisheriges Einkommen betrug pro Monat 2000 AFN, was 26 USD entspricht. Neben dem Ackerbau hat sie fünf Bienenkisten erhalten, die von der Organisation hearts100 finanziert werden. Nasiba sagt: »Ich mache mir jetzt weniger Sorgen um den Lebensunterhalt, ich kann die Lebenshaltungskosten verwalten und meine Kinder zur Schule schicken, ich könnte mehr als 20 kg Honig = 8000–10000 AFN (120 USD) in drei Monaten einnehmen.«

Nazifa, 33 Jahre, ist für ihre 8-köpfige Familie verantwortlich

Ihr Ehemann ist behindert und seine linke Hand ist gelähmt. Zusammen mit ihrem Mann arbeitet Nazifa auf dem Feld, durch das sie kaum ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie sind arm und haben keine andere Einkommensmöglichkeit. Durch das Projekt erhielt sie 5 Bienenstockkisten. Ihre Honigbienen produzierten im Herbst 2020 etwa 23 kg Honig. Nazifa sagt: »Ich bin glücklich, wir haben 23 kg Honig produziert. Der Winter kommt und die Leute fragen nach Honig, wir haben einen Teil davon verkauft, und wir haben vor, einen Teil auch nach Nili (Zentrum der Provinz) zu bringen.« Sie ist dankbar, dass auch ihre Kinder von dem kräftigenden Honig nehmen können. Und sie fügt an: »Gott segne Sie.«

Die 25-jährige Witwe Farzana hat ihren Mann vor drei Jahren bei einem Autounfall verloren

Sie arbeitet auf ihrem Feld, das ihren Bedürfnissen nicht genügt, und sie ist deshalb oft auf die Unterstützung durch ihre nahen Verwandten, z.B. einen Sack Weizen, Kartoffeln oder Speiseöl usw. angewiesen. Farzana sagt: »Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass ich die Honigbienenzucht ausweiten kann. Ich habe gelernt, wie man arbeitet, und werde meine Kinder lehren, mir beim Aufziehen der Bienen zu helfen. So Gott will, wird uns dies in Zukunft ohne Unterstützung anderer Menschen auskommen lassen.«

Nach dem Tod ihres Vaters vor vier Jahren sorgt Moarefa, 29 Jahre, für die 9-köpfige Familie

Ihre Geschwister sind noch zu jung, und so ist es an ihr, alle Kosten und Bedürfnisse der Familie durch Landwirtschaft auf dem von ihrem Vater geerbten Land zu decken. Obwohl sie sehr fleissig ist, gelingt es ihr kaum, alle ernähren. Doch Moarefa ist eine starke Frau: »Danke, dass Sie mich unterstützen, danke an die Gemeindemitglieder, die mich für dieses gute Projekt vorgeschlagen haben, ich fühle mich jetzt besser und stark, da ich eine weitere Möglichkeit habe, meine Familie zu unterstützen. Ich bin sehr engagiert und liebe es, mehr für die Honigproduktion zu arbeiten.« Ihr Einkommen konnte sie von 1500 AFN (20 USD) auf 4500 AFN (60 USD) steigern, was sie zuversichtlich stimmt.

Zakia, 30 Jahre, erhält als Imkerin zusätzliches Geld für die Familie

Zakias Ehemann arbeitet auf fremdem Land als Teilpächter, was nicht immer reicht, um die Familie zu unterstützen, denn die Ernte fällt aufgrund von Dürre und geringerer Bodenfruchtbarkeit oft sehr knapp aus. Deshalb ist Zakia, 30 Jahre, sehr glücklich, dass sie für das Bienenprojekt ausgewählt wurde: »Ich bin sehr motiviert, hart an der Honigproduktion zu arbeiten, es würde mir und meinem Mann helfen, die Bedürfnisse unserer Familie zu erfüllen. Das Gute daran ist, dass Kiti (Name ihres Dorfes) im Winter warm ist, so dass wir nicht geneigt sind, die Bienen in wärmere Gebiete zu schicken.«